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14.12.2021

Plötzlich war sie weg…

Soest. „Plötzlich war sie weg“, so oder so ähnlich mag es manchem Vogel in ein paar Monaten vorkommen, der gern auf der Freileitung in der Gemarkung Hattrop Pause gemacht hat. Die Stadtwerke Soest werden auf über 1.200 Metern die Freileitung im kommenden Frühjahr abrüsten und legen dafür bereits jetzt in dem Bereich ein neues 2,5 Kilometer langes Erdkabel. „Freileitungen im Allgemeinen sind bei Unwetterereignissen eher von Beschädigungen betroffen als Erdkabel, wodurch die unterirdische Verkabelung einen Beitrag zur Sicherung des hohen Versorgungsstandard leistet. Darüber hinaus bietet die neue Leitung in Kombination mit zwei neuen Stationen und einen neuen Schaltschrank mehr Optionen für weitere Photovoltaikanlagen in dem Gebiet“, so begründet Andreas Menne, Leiter Netzbetrieb Strom bei den Stadtwerken, die Arbeiten und fügt hinzu: „Als Bonus gibt es ein schöneres Landschaftsbild dazu.“
 
10 kV-Kabelverlegung - Grabenfräse im Einsatz Die Grabenfräse im Einsatz: Schneller, günstiger und mit weniger Erdaushub lässt sich in dieser Umgebung kein Kabelgraben erstellen.
 

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Stadtwerke zum ersten Mal auf das „Fräsen“ zurückgegriffen. Bei diesen Verfahren wird der Kabelgraben mittels einer Fräse aus dem Boden „heraus gearbeitet“. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in dem schmalen Graben bei dem nicht mehr Erde als nötig bewegt wird, was der Umwelt zu Gute kommt. Die herausgefräste Erde wird mit einem kleinen Förderband direkt neben dem Graben zu einem fortlaufenden Damm angehäuft, so dass der Graben nach den Verlegearbeiten einfach und schnell wieder aufgefüllt werden kann. Der Graben kann so schneller und günstiger als mit anderen Verfahren erstellt werden. Am Tag sind Grabenlängen von ca. 200 bis 300 m erreichbar. Damit ist das Fräsen dem konventionellen Leitungstiefbau in allen Belangen überlegen. Ob es angewendet werden kann, hängt von der Umgebung und der Bodenbeschaffenheit ab.

Für die gesamte Maßnahme zur Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit investieren die Stadtwerke Soest rund 290.000 €.